Wenn Ihr diesen Artikel kommentieren wollt, meldet Euch bitte bei mir!
Leßt die Email-Stellungnahmen bitte in der numerierten Reihenfolge.
(Anmerkung von Oliver Klöver)



(Weiter unten findet Ihr die Email-Antworten von Udo Scherber, Martin Dewasky und Marcus Koch auf folgende Email von Martin Dewasky)

Email von Martin Dewalsky an Udo Scherber und die Boogie Bären (24.10.00)

Hallo die Herren und liebe Boogie Bären,

Schade, Schade, Schade - sagen zwei völlig unbeteiligte Tanzbegeisterte.

Zum Glück tanzen meine Frau und ich in einer Tanzschule und nicht in irgendeinem Verein. Dort werden wir wie Kunden behandelt und die sind bekanntermaßen ja Könige. Und selbstverständlich bleiben wir verschont von den scheinbar unumgänglichen Vereins und Verbandsquerellen.

Gäbe es in Deutschland nicht so viele Vereine und Verbände so wären sicherlich die Streitsüchtigen ohne Streit, die Neidischen ohne Neid, die Machtsüchtigen ohne Macht und viele Korrupte ohne Korruption.

Wir können uns keine Meinung darüber bilden ob es Bärbl oder Marcus verdient haben an der WM teilzunehmen und wir wollen uns auch nicht auf Ihre Seite schlagen da wir es gewohnt sind bei Streitigkeiten immer erst beide Seiten anzuhören bevor wir uns eine Meinung bilden.

Aber es scheint klar zu sein das etwas im drbv und bei den Boogie-Bären nicht ganz rund läuft. Darum wünschen wir euch allen vergeßt doch einmal Vereins- und Verbandszwänge, schaltet euren gesunden Menschenverstand ein und holt die Kuh vom Eis bevor ihr alle einbricht.

Wir glauben, ihr könnt froh sein das Lindy nur eine Randsportart ist an einen "Daum" reichen diese Meldungen zum Glück für euch ja nicht heran.

Fröhliches und erfolgreiches Tanzen wünschen
Christiana und Martin

PS.
Liebe Bärbl, lieber Marcus - Kopf hoch!

Antwort von Udo Scherber an Martin Dewalsky (24.10.00)

Hallo,

ist Ihnen schon einmal die Idee gekommen, daß Marcus und Bärbl nicht die Opfer sondern vielleicht sogar die Schuldigen sind?

Denken Sie nicht auch, daß die Paare, die sich an einer Qualifikation über mehrere Turniere beteiligt haben, den Platz bei der WM wirklich verdient haben. Insbesondere dann, wenn man zu beginn des Jahres darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Nominierung gemäß Rangliste vorgenommen wird.

Es ist wahrlich nicht zu meinem/unserem Vergnügen wenn wir ein Paar wie Marcus und Bärbl nicht starten lassen.

Marcus und Bärbl hätten die Möglichkeit gehabt an einer vereinsinternen Veranstaltung um die WildCard zu tanzen. Dies haben Sie - wie ich meine - aus Arroganz abgelehnt.

Vielleicht sollte Ihr Herz besser für die Paare schlagen, die sich in Deutschland wirklich für den Tanzsport einsetzen und nicht für die, die wissen wie man die Allgemeinheit am besten manipuliert!

Mit freundlichen Grüßen / best regards

Udo Scherber (praesident@drbv.de)

Antwort von Martin Dewalsky an Udo Scherber (25.10.00)

Hallo Herr Scherber,

hier noch einmal ein Auszug aus unserer mail:

Wir können uns keine Meinung darüber bilden ob es Bärbl oder Marcus verdient haben an der WM teilzunehmen und wir wollen uns auch nicht auf Ihre Seite schlagen da wir es gewohnt sind bei Streitigkeiten immer erst beide Seiten anzuhören bevor wir uns eine Meinung bilden.

Sie sollten also unser Schreiben keineswegs als reine Führsprache für Bärbl und Marcus verstehen! Nur enthielt die Ausgangsmail von Marcus unserer Meinung nach genügend Fakten, die auf eine Kommunikationssackgasse zwischen den beteiligten Parteien hinweist. Und dann ist die Anrufung der Öffentlichkeit als Form des Gewaltlosen Wiederstandes ein erlaubtes Mittel, dem wir uns durch unsere mail angeschlossen haben.

Wenn Sie andere Worte unseres email persönlich getroffen haben, so bitten wir um Entschuldigung! Es war keineswegs unsere Absicht einzelne Personen an den Pranger zu stellen. Sonder vielmehr wollten wir helfen den Dialog zwischen den einzelnen Parteien wieder anzukurbeln.

Sollten irgendwann einmal Emotionsfreie Fakten beider Seiten zur Verfügung stehen, werden wir uns ein abschließendes Bild machen. Zum Glück steht es uns dann vielleicht immer noch frei zu sagen das beide Seiten "Recht" hatten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Martin Dewalsky (martin.dewalsky@agagas.de)

Antwort von Marcus Koch an Martin Dewalsky und Udo Scherber (25.10.00)

Hallo Martin,

vielen Dank für dein Schreiben und deine Mühe, die du wegen uns und der Sache auf dich genommen hast. Wir können von unserer Seite nur sagen, dass wir immer zu Gesprächen bereit waren, nur leider das Präsidium mit uns nicht gesprochen hat und auch nicht wollte. Unser erstes Schreiben wurde erst nach zusätzlicher Aufforderung beantwortet und da hieß es nur, dass man uns eigentlich nichts mehr zu sagen habe. Der Sportwart hatte jedenfalls gegen die Entscheidung des Präsidiums gestimmt und fühlt sich auch vom Präsidium im Stich gelassen. Mich wundert es auch, dass Udo Scherber in seinem Mail Aussagen trifft, die in unserer Stellungsnahme wiederlegt wurden.

Punkt 1:
Wir konnten keine Information über eine Bekanntmachung des Lindy Hop Konzepts finden. Selbst die Sportwarte wissen von keiner Veröffentlichung. Auf der DRBV-Website ist auch nichts zu finden. Der Sportwart BW ging bis vor zwei Wochen noch davon aus, dass er die Nominierung vornimmt. Wir können keine Aussage über alle Paare treffen, jedenfalls wusste zumindest das zweitplazierte Paar der Rangliste auch nichts von diesem Konzept.

Punkt 2:
Die Möglichkeit an dem Wildcardturnier teilzunehmen, hatten wir nicht. Es wurde auf einen Tag gelegt, an dem wir nicht können. An diesem Tag ist eines der größten internationalen Tanzcamps. Unser Terminplan ist außerdem auf unserer Website einzusehen, was auch gemacht und von unserem Club zugegeben wurde. Erst auf unsere Bitte hin wurde versucht das Turnier um eine Woche zu verschieben. In der Zwischenzeit wurden wir aber vom Sportwart BW, dem eigentlich auch LH unterstellt sein sollte, nominiert (Details siehe unsere Stellungsnahme). Das E-Mail von Udo Scherber, das darlegte, das dem Sportwart BW diese Befugnis entzogen wurde, kam erst über zwei Wochen später. Das Turnier war zu diesem Zeitpunkt bereits längst geplant und veröffentlicht. Wir hatten Udo Scherber die Sachlage bereits vor unserer veröffentlichten Stellungsnahme mitgeteilt. Es ist daher unverständlich wie er dann annehmen kann, dass wir das Wildcardturnier aus Arroganz abgelehnt haben. Udo Scherber meint und unterstellt hier, ohne mit uns darüber gesprochen zu haben. Wie kann ein Präsident der einen Verband vertritt seine Entscheidung durch eine emotionale widerlegbare Annahme begründen? Eine ähnliche Aussage war auch in seiner Antwort zu finden. Für uns lässt es eindeutig den eigentlichen Grund durchblicken.

Wenn man die Sachlage betrachtet ist es doch sogar so, dass wir obwohl unser eigener Club uns die Wildcard hinterrücks weggenommen hat, wir um eine Verschiebung des Turniers gebeten hatten und diese Möglichkeit auch wahrgenommen hätten. Dies wäre dann nur eine Sache zwischen uns und unserem Club gewesen. Erst die Nominierung durch den Sportwart BW, die mit Udo Scherber abgesprochen war, hat das Wildcardturnier als Option für uns ausgeschlossen. Udo Scherber stellt sich bezüglich dieser Absprache auf den Standpunkt, dass er den Sportwart BW missverstanden hat, er glaubte der Sportwart BW hätte ihn wegen der Wildcard für uns angesprochen. Das macht aber keinen Sinn, den die vergibt ja eh der veranstaltende Club.

Zu Udo Scherbers letzter Aussage ist nur noch anzumerken, dass es sehr bedauerlich ist, wenn ein Präsident nicht mitbekommen hat, dass wir es waren, die den Lindy Hop nach Deutschland gebracht haben und in den letzten Jahren die Aufbauarbeit geleistet haben. Ich (Marcus) war auch seit 15 Jahren am Aufbau des BW beteiligt, habe die TSO für BW mit entwickelt, die ersten Seminare für BW im Namen des DRRV (damals noch so genannt) und auch die ersten Wertungsrichterschulungen durchgeführt. Ich habe kein Anliegen ständig herum zu laufen und so etwas raushängen zu lassen, damit es auch wirklich jeder weiß, aber hier muss ich die Dinge schon richtig stellen.

Vielleicht kannst du Herrn Scherber auch mal fragen, was es soll, wenn ein Vizepräsident sagt "Was haben wir denn davon, wenn wir Marcus Koch starten lassen und er Weltmeister wird, er ist ja dann in Amerika".

Nebenbei gemerkt haben wir vom Präsidium trotz mehrmaliger Anschreiben seit Wochen nichts gehört. Die Antwort des Präsidiums an dich haben wir nur durch deine Mail erhalten.

Einiges zum Nachdenken, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Koch