Rock'n'Roll dance goes for Olympia ... ?!

Die Originalseite findet Ihr bei Beate & Andreas Wolf:
http://www.rocknroll-weltmeister-wolf.de

Text auf dieser Seite: Donau-Kurier Nr. 295, Feitag - 22.12.2000,
Redaktionsmitglied: Oiver Konze

Beate und Andreas Wolf repräsentieren in Lausanne beim Internationalen Olympischen Komitee den Rock'n'Roll - Sport. Als Zugabe Todessprung der "Wölfe" direkt vor IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch.

Das war schon was Besonderes: als Zugabe den Todessprung vor IOC-Präsident Samaranch. "Ein bisserl nervös" Die Wölfe mit Herrn Samaranch. waren Beate und Andreas Wolf, die amtierenden Weltmeister aus Ingolstadt, schon, als sie bei der jüngsten Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne dem Spanier und 140 geladenen IOC-Mitgliedern ihre Lieblingssportart vorstellen durften - Rock'n'Roll will olympisch werden. Und in vier Minuten kam vieles anders, als es sich die zwei Hochleistungssportler gedacht hatten. Beate Wolf: "Wir kalkulierten mit einer toten Show, aber die IOC - Mitglieder klatschten so heftig, dass wir eine Zugabe tanzen mussten." Den Todesssprung eben. Im eng anliegenden Trikot machten die "Wölfe" eine besonders gute Figur. "Wir haben bewusst dieses Trikot gewählt", erklärt Andreas Wolf die Taktik. "Die Beobachter sollten sehen, was der Sport von einem fordert, dass wie keine Künstler, sondern richtige Sportler sind." Die zweifachen Weltmeister haben zwar ihre Turnierkarriere beendet, sind aber - auch durch zahlreiche Shows - topfit. Ob ihr Auftritt in der Schweiz beim IOC anhaltend wirkt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn 2004 wird es keine neuen Sportarten bei Olympia geben. Das entschied die Kommission in Lausanne. Doch 2001 dürfen Rock'n'Roll - Tänzer bei den World Games in Japan erstmals teilnehmen. Dann wird das IOC vor Ort sein und die Wertungsrichtlinien der subjektiven Sportart unter die Lupe nehmen.

Die Wolfs sind in Japan nicht mit von der Partie, obwohl sie Wolfgang Steuer, der Münchner Präsident des Welt-Verbandes, dazu Zeitungsausschnitt mit Beate und Andreas Wolf beim Todessturz überreden wollte. Die Wolfs, laut Steuer "das momentan professionellste Rock'n'Roll-Paar weltweit", bleiben bei ihrem Rücktritt, zu sehen sind sie nur noch bei Shows. Der fünfjährige Sohn Nicolai weiß was das bedeutet: "Ihr könnt nicht mehr Weltmeister werden."
Dafür können Beate und Andreas - zusammen mit Nicolai - im kommenden Jahr etwas ganz anderes erleben: Es geht nach China. Vorerst im März für zwei Wochen. Da sich neben Paris vor allem Peking gute Chancen ausrechnet, 2008 Ausrichter Olympischer Spiele zu werden, will der Welt - Rock'n'Roll - Verband mit der Speerspitze Beate / Andreas Wolf im bevölkerungsreichsten Land der Welt dieser Art des Tanzsports zu einem Popularitätsschub verhelfen.
In Lausanne begeisterten Beate und Andreas Wolf, obwohl so erlauchte IOC-Mitglieder wie Prinz Albert von Monaco, Sergej Bubka, Wilson Kipketer oder Alessandro Nannini anwesedn waren, vor allem Samaranch: "Er kam als Letzter, hinterließ trotz seines hohen Alters einen agilen und souveränen Eindruck. Ich würde sagen, er war richtig cool, wie er so mit den Händen in der Hosentasche dastand", beschreibt Andreas Wolf seine Empfindung. Während in Andreas Wolf "ein bisschen WM-Feeling" aufkam, spürte seine Frau "eine andere Nervosität als sonst. Ich kann auch nicht sagen, wie." Verständlich. Denn wer kann von sich behaupten, rund einen Meter vor dem höchsten Sportfunktionär der Welt den perfekten Todessprung präsentiert zu haben.
"Wir waten uns der Verantwortung bewusst", erzählen Beate und Andres Wolf nach der Demonstration. "Denn ein Bodensitzer hätte keinen guten Eindruck hinterlassen." Dank der Wolfs kam Rock'n'Roll am besten an. Denn in Lausanne warben auch Standard- und Lateinamerikanische Tänzer um die Gunst der IOC-Entscheidungsträger. "Ein Ergebnis gab's natürlich nicht. Das dauert noch. Aber wir hatten ein gutes Gefühl – auch weil wir nach unserer Vorführung ein positives Echo aus IOC-Kreisen erhielten", freut sich Andreas Wolf, dem mit seiner Frau vier Minuten Zeit blieb, Rock'n'Roll ins rechte Licht zu rücken. "Beim abschließenden Essen sprachen uns viele an, weil sie begeistert waren. Einer meinte sogar, wir hätten endlich mal Schwing reingebracht."
"Wir wollten zeigen, was beim Rock'n'Roll abgeht. Obwohl es sehr schwierig ist, denen, die noch nie Kontakt zum Rock'n'Roll hatten, vor Augen zu führen, dass es sich um eine sportliche Höchstleistung handelt, ist es uns gelungen", glauben Beate und Andreas Wolf. Gleiches wollen sie nun in Asien versuchen. In der Hoffnung, dass Peking den Zuschlag für 2008 erhält und sich China als Gastgeberland Rock'n'Roll als neue Sportart wünscht. Demonstrationswettbewerbe gibt es nicht mehr, Rotation ist nach IOC-Vorstellungen ab 2008 angesagt. "In Shanghai soll der Anfang gemacht werden", weiß Andreas Wolf. Die Agentur, die die Weltmeister betreut, möchte in der westlich orientierten Stadt eine Agentur aufbauen, die behilflich sein könnte, wenn ein chinesischer Verbandgegründet und Strukturen gebildet werden sollen. Vielleicht werden Beate, Andreas und Nicolai bis 2008 öfters nach China jetten