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Leßt die
Email-Stellungnahmen bitte in der numerierten Reihenfolge.
(Anmerkung von Oliver Klöver)
Email von Marcus Koch
(Stellungsnahme zu den E-Mails von Harald Gärttner und Udo Scherber, 02-11-00)
Liebe Tanzfreunde,
Udo Scherber hatte ein ähnliches E-Mail an Manfred Dewalsky geschrieben, in dem sehr deutlich
wurde, dass seine Entscheidungen doch recht emotional und nicht rational bedingt sind. Auch wenn unsere Argumente auf zwei verschiedene
E-Mails verteilt sind, möchten wir zu einigen Punkten auf unsere Stellungsnahme (http://www.worldofswing.com/wmDE.htm#Antwort%20von%20Marcus%20&%20Bärbl%20an%20Martin%20Dewalsky%20und%20Udo%20Scherber)
dort verweisen.
Was macht man aber, wenn das Problem nur auf der emotionalen Ebene liegt. Bevor wir unsere Stellungsnahme geschrieben haben, haben wir
alle sachlichen Argumente vorgebracht, ganz bewusst ohne irgendwelche Emotionen. Das Resultat war, dass wir uns vorkamen, wie wenn man
gegen eine uninteressierte Wand redet. Es war so unverständlich für uns, bis wir gemerkt haben, dass es gar nicht um eine sachliche
Entscheidung geht. Das Ganze ist rein emotional. Für uns war damit klar, dass wir eh nichts mehr erreichen können. Wir haben dann
das Präsidium direkt darauf angesprochen. Wie üblich keine Reaktion.
Einige Kameraden bei den Boogie Bären haben auch den Vorstand und Harald zur Rede gestellt - ohne Erfolg. Am Schluss bleibt halt nur
das letzte demokratische Mittel, die nächste Mitgliederversammlung.
Das persönliche E-Mail an Harald wurde von uns geschrieben. Dazu stehen wir. Wir haben nach einem Weg gesucht ihm deutlich zu
machen, was er uns angetan hat ohne ihn anzugreifen. Udo Scherber hat kein einziges Mal gefragt, was er und Harald uns angetan haben und
was das alles, finanziell und vor allem mental, für uns bedeutet. Wir wurden einfach wie totes Vieh liegen gelassen. Wenn beide ein reines
Gewissen haben, brauchen sie sich ja keine Sorgen zu machen.
Ansonsten ist die Argumentation von Harald und Udo bezüglich der Rangliste nicht nachvollziehbar. Fakt ist, dass es seit Jahren im BW
und RR so gehandhabt wird, dass der Bundestrainer, bzw. der Sportwart die Paare nach ihrem Leistungsstand nominiert (siehe auch unsere
Auszüge aus der TSO in unserer Stellungsnahme). Fast jedes Jahr war es so, dass eben nicht die ersten 4 Paare einer Rangliste, sondern
die Paare oder Teams entsprechend ihrem Leistungsstand nominiert wurden. (Es ist erst dieses Jahr im BW vorgekommen, dass Andrea und
Doris für die WM nominiert wurden, obwohl sie sich nicht über die Rangliste qualifiziert hatten. Sie konnten nicht, wegen
Babypause. Die Entscheidung wurde von allen Beteiligten, einschl. der Paare befürwortet. Die beiden haben letzte Woche den 3. Platz
auf der WM ertanzt.). Es geht hier nicht um uns, sondern um eine Grundsatzentscheidung. Wieso werden im Lindy Hop andere
Maßstäbe angesetzt als im Boogie Woogie oder Rock 'n' Roll? Das Lindy Hop eine neue Sportart ist, ist sicherlich kein Argument.
Umso mehr würde man dann doch versuchen, die besten Chancen für Deutschland zu nutzen. Würde die Entscheidung
anders aussehen, wenn es nicht wir wären?
Noch verwunderlicher wird es, wenn man bedenkt, dass es im Moment insgesamt nur 7 Lindy Hop Paare gibt, die auf Turnieren tanzen. Der
Sportwart BW hatte die Paare auf der DM gesehen und war von der Leistung ALLER Paare enttäuscht. Deshalb nominierte er auch uns
auf den ersten Platz, vor allen Paaren der Rangliste. Wie gesagt, das war die Entscheidung des Sportwarts. Wir hatten mit dieser Entscheidung
nichts zu tun. Ferner hat das jetzt viertplazierte Paar der Nominierung selbst zugegeben, dass es für eine WM noch nicht bereit
wäre. Wir verstehen daher die ganze Argumentation von Harald und Udo nicht. Wenn das irgendeiner versteht, wären wir sehr
dankbar, es erklärt zu bekommen. Wir haben auch nicht, wie dargestellt eine Nominierung gefordert. Wir haben wir bereits
ausgeführt ganz normal bei Klaus Käbisch angefragt, ob er sich eine Nominierung für uns auch ohne getanztes
Ranglistenturnier rein durch unseren Leistungsstand vorstellen könnte. Einige Tage später bekamen wir, nachdem er mit Udo
Scherber und Wolfgang Steuer Rücksprache gehalten hat, die Zusage. Interessant wäre auch zu erfahren, wie sich das
Präsidium sein Wissen über Lindy Hop angeeignet hat. Obwohl wir durch unsere weltweiten Kontakte mehr Erfahrung und
Wissen haben als Harald, wurden wir bisher kein einziges Mal vom Präsidium zu irgendetwas im Lindy gefragt.
Alles macht erst Sinn, wenn man es unter dem Licht des Neides betrachtet, den Harald auf uns hat. Udo glaubt natürlich Harald mehr, der
in unserer Abwesenheit viel Arbeit für den Verband geleistet hat. Wir finden es schade, aber auch bezeichnend, dass Harald immer
ausweicht, wenn es um den Punkt des Neides geht. Wieso sagt er nie: „Nein das stimmt nicht“? Man kann die emotionalen Dinge nicht
einfach ignorieren, wenn sie eine der Ursachen sind und Licht ins Dunkel bringen. Er hat es uns selbst gegenüber schon zugegeben
und einigen Leuten in unserem Verein ist dies auch bekannt.
Verwunderlich ist ebenfalls, dass Udo auf viele unserer Argumente nie eingegangen ist, oder wie in dem Schreiben an Martin Aussagen trifft,
die wir schon in unserer ersten Stellungsnahme widerlegt haben und dann noch Unterstellungen macht.
Leider sehen wir im Moment keine Bereitschaft des Präsidiums für irgendeine öffnung. Aus unserer langjährigen
Erfahrung, wissen wir, dass ein Problem, wie das mit uns, kein Einzellfall ist. Es gibt mehrere Beispiele, in denen das Präsidium auf
unverständliche Sturheit schaltet und erst durch den Druck der Massen bewegt werden konnte (z.B. keine Oldies auf DM. Es scheint das
Gleiche wie in der Politik zu sein. In einem gemeinnützigen Verband verstehen wir das aber nicht. Nebenbei bemerkt, haben wir mehrere
E-Mails aus höheren Kreisen bekommen, Leute, die lange mit dem Präsidium zu tun haben oder hatten. Wir möchten die
Worte hier nicht wiederholen, die wir gehört haben, sie waren jedenfalls nicht sehr freundlich. Wir möchten betonen, dass wir das
hier nicht schreiben, um das Präsidium in Misskredit zu bringen. Vielmehr möchten wir nur untermauern, dass das, was wir
aufzeigen, nicht nur durch die Brille eines hintergangenen Tanzpaares so gesehen wird.
Auf (http://www.worldofswing.com/wmDE.htm#Email%20von%20Harald%20Gärttner%20an%20Dominique%20de%20Coster) kann ein
E-Mail von Harald an Dominique de Coster nachgelesen werden. Seine Einstellung können wir nur
mit Kopfschütteln und Entsetzen quittieren. Er schreibt, dass in Deutschland die verschiedenen Stile (Savoy, Hollywood) bereits in
verschiedenen Kategorien sind. Er setzt damit Hollywood gleich mit Boogie Woogie. Für alle diejenigen denen die Begriffe nichts sagen
eine kurze Erklärung. Als Savoy wird der Stil bezeichnet, der von Whitey’s Lindy Hoppers getanzt wurde. Diese Gruppe, der Frank
Manning angehörte, entwickelte im Savoy Ballroom in New York den Lindy Hop zu außergewöhnlicher Größe.
Es gab in Amerika aber auch viele viele andere Stile. Eine Interpretation des Savoy Lindy Hops, wurde von einem weißen Tänzer
aus dem Savoy Ballroom an die Westküste gebracht und durch die Hollywood Filme bekannt. Er wird heutzutage häufig
Hollywood Style (oder auch Smooth Style) genannt. Alle drei Begriffe sind Schöpfungen der letzten Jahre. Harald ist mit einigen
schwedischen Paaren der Meinung, das Hollywood Style kein Lindy Hop ist (Es gab deshalb auch eine heftige Diskussion zur letzten WM in
Amerika, auf die wir uns schon in unserer ersten Stellungsnahme bezogen hatten). Von Dominique de Coster befragt, haben Frankie Manning,
Norma Miller, Chazz Young, Steven Mitchell, Erin Stevens, Lennart Westerlund und viele viele andere bedeutende Tänzer und Trainer
eindeutig gesagt, dass beide Stile eindeutig auf eine Lindy Hop WM gehören und sich gegen eine Trennung ausgesprochen. Inzwischen
ist Hollywood Style einer der dominierenden Lindy Stile in Amerika und wird schon seit 6 Jahren auf dem Boogie-Bären Seminar
unterrichtet. Es hat nichts damit zu tun, welchen Stil ein Tänzer persönlich bevorzugt. Wenn Harald die schwedische Variante des
Savoy Stils bevorzugt, ist das sein gutes Recht, wenn er aber dann seine persönliche Meinung den anderen Tänzern in
Deutschland gegenüber durchsetzen will, dann ist das ein weiterer Amtsmissbrauch und er hat in seinem Amt als Lindbeauftragter
nichts verloren. Ob unser Ausschluss aus der Nationalmannschaft etwas damit zu tun hat, dass wir sehr an unserem Hollywood Style arbeiten,
muss Harald beantworten.
Harald schrieb ferner "Richtig - es gab Kontroversen. Diese wurden mir erst später bekannt gemacht und waren einer der
Hauptgründe für die Regeländerungen für die diesjährige WM.". Diese Aussage ist nicht richtig. Die ersten
Kontroversen begannen bereits mehrere Wochen vorher. Harald war darüber informiert. Es ging im wesentlichen darum, dass einige
einflussreiche amerikanische Lindy Hopper der WRRC das Recht absprachen eine WM zu veranstalten. Dabei wurde auch Kritik an den
Regeln laut. Die von uns angesprochenen Kontroversen bezogen sich aber auf Kontroversen bezüglich der Stile. Auf der WM wurden
die Hollywood Style tanzenden Paare vor allem von der schwedischen Wertungsrichterin herunterbewertet. Sie hatte mehrmals in der
Öffentlichkeit betont, dass für sie Hollwood Style kein Lindy Hop wäre. Harald war auf dieser Sitzung anwesend und vertrat
eine ähnliche Auffassung, was einige amerikanische Tänzer recht säuerlich aufnahmen. Auf der Sitzung wurde klar ausgesagt,
dass der schwedische Stil nicht als Savoy Stil angesehen wird, aber alle Stile bei der WM erlaubt sein sollen.
Harald schreibt außerdem: "Ist ja korrekt, da Dominique bekanntermaßen innerhalb des WRRC für den Lindy Hop
zuständig ist.". Harald sollte wissen, dass Dominique nicht für den Lindy Hop innerhalb der WRRC zuständig ist. Die
offizielle ernannte Lindy Hop Vertreterin ist AnnBritt Neuman-Kilgren von Schweden (Vizepräsidentin des WRRC). Dominique hatte
diese Aufgabe im Jahr vorher ausgeführt und unterstützt AnnBritt weiterhin sehr tatkräftig. Er ist zwar eine treibende Kraft,
ist aber nicht der offizielle Vertreter des WRRC.
Ferner schreibt Harald: "Dabei ging es aber um die (wie sich später rausstellte) gar nicht existierende Wildcard des WRRC und nicht um
die 5. Wildcard!". Wir können leider seine gesamten dortigen Ausführungen nicht nachvollziehen. Fakt ist, dass die Veranstalter
Wildcard seit Jahren im Reglement des WRRC verankert ist. Wolfgang Steuer der Präsident der WRRC hat dies eindeutig dargelegt. Die
Wildcard wurde ja auch von den Boogie Bären in ihrem Wildcardturnier vergeben. Wir verstehen nicht wieso sie dann nicht existieren
soll. Was Harald mit der 5. Wildcard meint bleibt uns ein Rätsel. Das von Harald angeführte Mail an Dominique de Coster
(http://www.worldofswing.com/wmDE.htm#Wildcard%20email%20an%20Dominique)
war nur das erste einer ganzen Reihe von Mails. Wir erhoben Einspruch gegen die Entscheidung von AnnBritt. Harald strebte danach sogar
eine eigene Entscheidung für den Lindy Hop an, auch wenn diese gegen die langjährige Praxis des WRRC für Boogie
Woogie und Rock 'n' Roll sprach. Wie bereits gesagt, stellte Wolfgang Steuer die Sachlage schließlich klar.
Die momentane Marschrichtung und Art und Weise zeigt deutlich auf, dass wir kein Einzelfall sind, und wenn sich in der nahen Zukunft nicht
drastisch etwas ändert, dass der Lindy in Deutschland nicht nur im DRBV den Bach runter geht. Die Blüte Lindy, die nicht so
schnell wiederkommen wird, wird bevor sie sich richtig entwickeln kann, mit persönlichen Interessen und Bürokratie niedergewalzt.
Wenn man die ganzen Vorfälle, die Beschuldigungen gegen Harald, die nicht nur von unserer Seite kommen (siehe unsere zweite
Stellungsnahme http://www.worldofswing.com/wmDE.htm#öffentliches%20Schreiben%20von%20Marcus%20und%20Bärbl%20 (2.11.00))
und durch seine eigenen Schreiben belegt werden können, rein logisch und ohne Emotionen betrachtet, kommt man nur zu dem Schluss:
Harald sollte sein Amt als Lindy Beauftragter entzogen werden. Das Präsidium hält es nach all diesen Anschuldigungen nicht
einmal für nötig, Nachforschungen anzustellen. Wie Harald selbst sagt hat er nicht vor, sein Amt freiwillig niederzulegen. Er
möchte nur seine aktive Tanzkarriere aufgeben, um sich ganz dem Lindy im Verband widmen zu können. Wir erkennen die Arbeit an,
die Harald in die Entwicklung der Website und in ein Konzept gesteckt hat. Für einen verantwortungsvollen Posten, der die Interessen
aller Tänzer vertreten muss, scheint er jedoch nicht qualifiziert zu sein. Im Moment gefährdet er die Entwicklung des Lindy in
Deutschland. Er sollte die Tänzer vertreten und nicht gegen sie arbeiten.
Falls ihr durch die vielen Schreiben zu dem Schluss gekommen seid, dass Harald sein Amt missbraucht, dann können wir euch nur
empfehlen euer Misstrauen beim Präsidium und dem HAS kund zu tun und eine Neubesetzung des Postens zu beantragen, der bei der
nächsten DV sowieso durch die Mitgliederversammlung gewählt werden sollte. Wenn nichts unternommen wird, wird sich nichts
ändern und vielleicht seid ihr dann die Nächsten.
Wir sind lange genug dabei (15 Jahre), um zu wissen, wie viele gute Leute vergrault oder ausgebootet wurden. Wenn keiner was unternimmt,
ist bald keiner mehr da, der was unternehmen könnte. Wir betreiben hier kein Mobbing, denn keiner von uns möchte diesen Posten
haben. Wer auch immer diesen Posten übernehmen wird, sollte möglichst kein aktiver Turniertänzer sein und natürlich
auch niemand, der sein Amt dazu missbraucht, es denen zeigen zu wollen, die er vorher auf der Tanzfläche nicht besiegen konnte.
Wir werden auch in Zukunft weiter für den Lindy und Boogie arbeiten, aber sicher nicht im DRBV. Die Zukunft sollte zum Wohle aller sein.
Gruß Marcus & Bärbl