Deutsche Meisterschaft C/B - Klasse
Heilbronn, 17.06.2000

(Persöhnlicher Bericht von Oliver Klöver)

Am 17.06.2000 war der wichtigste Tag unseres gemeinsamen Tanzens. Viele Steine mussten vorher aus dem Weg geräumt werden: Neben häufigem Trainingsausfall hat Julia ein Muskelfaserriss im Bauchbereich und ich hatte mir 6 Wochen vor der DM meinen Rücken wieder verrissen. Neben der fehlenden Kondition fehlte uns vor allem die Routine bei der Akrobatik. Erst im Pfingsttrainingslager gingen wir die Akros richtig an. Die Choreographie für die Fußtechnik passten wir in den letzten zwei Wochen vor der DM an die Musik an. Wobei wir die letzten änderungen und das erste Durchtanzen der Akrofolge seit 7 Wochen erst am Mittwoch vor dem Turnier vornahmen ...

Nachdem uns der ADAC wieder flott gemacht hatte, konnten wir unseren Notstop an der Autobahn verlassen und kamen Freitag Abend in Heilbronn an. Da die Bürgersteige schon um 22 Uhr hochgeklappt wurden, landeten wir zur letzten warmen Mahlzeit bei McDonalds. Der Boden der Tanzfläche war weich und gab ein wenig nach, was uns jedoch nicht irritierte. Es machte sich auch bezahlt, daß wir im letzten Training 9x zu schnellerer Musik die Fußtechnik durchgetanzt haben. Das aktuelle Vorrundentempo erschien uns locker. In der Akrobatik habe ich mich ohne stehen zu bleiben dann zwar etwas vertanzt, es reichte aber um nach Kreuzen als 12 in die nächste Runde zu kommen.

Der nachfolgende Zeitplan verzögerte sich, da ein neues Turnierauswertungsprogramm zum ersten mal getestet wurde, so hatten wir zur Zwischenrunde der Akrobatik eine große Pause. Die Akrorunde lief dann eigentlich ganz gut für uns. Beim Todessprung bekam ich jedoch einen "Schlag" in den Rücken, konnte die Runde aber gerade noch beenden. Beide legten wir uns gleich neben die Tanzfläche und rührten uns nicht mehr.

Julia bekam eine Schmerzspritze und wurde um ihren Bauch bandagiert. Das sollte es erträglicher machen. Ich wurde vom privat anwesenden Physiotherapeut der Nationalmannschaft behandelt, der feststellte, daß meine Wirbel/Bandscheiben in Ordnung waren. Einige Muskelstränge neben der Wirbelsäule hatten allerdings "fest gemacht", ich konnte mich kaum schmerzfrei bewegen. In den nächsten 3 Stunden wurde ich von Julias Freund mehrmals massiert, ich legte die Beine lange hoch und hatte viel Zeit zum nachdenken. Ich wollte schon tanzen, stellte aber fest, daß es eigentlich nicht ging. Mentales Training war dann das, was mir geholfen hat, sowie eine Salbe die wirklich gebrannt hat wie Feuer - sie lenkte von den eigentlichen Schmerzen ab.

Da wir als Zweite die Endrunde erreicht hatten, bissen wir beide die Zähne zusammen und versuchten es. In der Fußtechnikrunde tanzten wir erst mal auch eigene Musik, ein tolles Gefühl. Bei der Akrobatikrunde wollten wir beide wohl spätestens beim Berliner aufhören, zogen aber durch. Bei mir ging es danach, Julia musste abermals behandelt werden. So nahm ich unsere offene Wertung alleine entgegen: 2,2,2,3,3,4,7 also nur um eine Note am zweiten Platz vorbei. Wir waren überglücklich. Das Blitzgewitter auf dem Treppchen war ein unglaublicher Augenblick. Den Siegertanz ließen wir dann natürlich aus. Nun war erholen und ausheilen angesagt.

An dieser Stelle möchten wir nun einigen Personen danken, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben:

Danke!

Julia & Oliver