Bettarini
- Bewegungsablauf:
(1) H steht mit gleicher Blickrichtung hinter D. Nun hebt er D mit dem Lift auf
die Schultern. Hierbei greift der H sofort von vorne die Füße der D, die auf seinen Unterarmen steht (die Ellbogen des H werden eng
gegen seinen Körper gepresst). D setzt sich aufrecht hin, zieht ihre Arme an den Oberkörper und presst ihre Waden an die Schultern /
Oberkörper des H (dieser Wadendruck wird während der gesamten Akrobatik gehalten). (2) Mit Knieschwung des H steht
D nun unter Nachobenstreckung ihrer Arme auf, wobei der H sie etwas anhebt und seinen Kopf dabei unten läßt. (3)
Während H seinen Oberkörper absenkt und den Po nach hinten rausnimmt (Rücken bleibt dabei gerade gestreckt) setzt sich D
weit nach hinten auf den Rücken des H, ihre Kniebeugen liegen auf den Schultern des H, ihre Arme sind vor ihren Oberkörper gezogen.
Während H sich immer mehr vorbeugt und dabei tief ins Knie geht, rollt sich die D kontrolliert, ganz rund auf dem Rücken des H ab.
(4) Mit einer Körperwelle rückwärts unterstützt der H das Aufstehen der D, die sich rund in den Sitz aufrollt
und dann unter Streckung ihrer Arme dynamisch aufsteht. Der H holt über die Knie Schwung, muß dabei aber immer sein
Gesäß hinten lassen und einen Rundrücken machen wenn D fast oben auf seinen Schultern sitzt. (5) Der H liftet seine
D über seine Kopfhöhe, ohne hinterher zu kucken und setzt sie dann wieder auf seiner Schulter ab, wenn keine Abwurf erfolgen
soll. Beim Liften zieht H solange er sich in den Knien befindet mit nach außen angewinkelten Ellbogen die D bis auf Schulterhöhe.
Erst wenn er aus den Beinen wirft, werden die Ellbogen an den Körper genommen und die Zugbewegung geht über in eine
Schubbewegung. Zum Schluß muß H auch seine Schultern anheben, die die Wurfrichtung vorgeben. Beim Abwurf darf H nicht auf
die Fußspitzen gehen, sondern immer fest auf dem ganzen Fuß stehen bleiben.
- Vorübungen:
(1) D übt das langsame, kontrollierte Hinsetzen hinten auf einen kleinen Kasten ohne
Unterstützung. (2) D legt sich auf den Rücken und stellt ihre Beine angewinkelt dicht vor ihr Gesäß. H
hält nun Unterschenkel und Füße der D dicht am Boden fest. Nun versucht D, rund aufrollend mit Armen am
Oberkörper, unter Streckung von Schultern und Armen alleine dynamisch aufzustehen. Wenn D steht, muß sie dort auch alleine
stehen können und darf nicht nach hinten kippen, wenn H ihre Beine loslässt. (3) Körperwelle des H: Der H
übt seine Körperwelle rückwärts mit einem Langkastendeckel, den er über seinem Kopf mit beiden Händen
selber hält. Optimalerweise schockt er dabei das Kastenteil bis in die Waagerechte. Beim Fallen des Deckels sichert eine zweite Person.
H muß hier vor allem im Po und Bauch während der gesamten Bewegung die Spannung halten. Die gebückte Position muß
ganz fest sein, der H darf bei Anstubsern in keine Richtung anfangen zu wackeln oder gar zu gehen.
- Hilfe- Sicherheitsstellung
Wenn D ausgestreckt auf dem Rücken des H liegt, unterstützt die Hilfestellung an Bauch
und Nacken und hilft der D beim aufrollen schnell rund zu werden. Bei den Abwürfen kann mit einer Longe gesichert werden.
- Besonderheiten:
Wenn sich D auf dem Rücken des H vollständig abrollt ist diese Akrobatik erst in der A-Klasse
erlaubt. Für die B-Klasse darf der Oberkörper der D nicht unter die Waagerechte kommen. Es gibt auch Paare, die den Bettarini
ohne Abrollen auf dem Rücken des H tanzen.
In der B-Klasse kann man z.B. einen Shalom oder
Hochzeitssitz anschließen. Macht H oder D eine ½ Drehung kann D z.B. auf die Schulter
grätschen und abklappen und dann eine Käskehre oder einen Schocksalto
tanzen.
In der der A-Klasse folgt meist ein Salto. Aber auch Taucher und
Todessturz sind möglich.
- Korrekturen für D:
D darf beim Aufstehen den Kopf des H nicht mit ihren Beinen festklemmen; sie setzt sich auf
dem Rücken des H nicht weit genug nach hinten; rollt zu schnell ab; hat nicht genug Spannung in den Füßen; bringt beim
Abrollen ihre Kniekehlen nicht auf die Schultern des H; D springt nach vorne weg; D setzt den Armzug nicht dynamisch genug ein.
- Korrekturen für H:
Nimmt den Kopf nach hinten; H hält die Füße der D nicht richtig fest; er beugt
sich nicht genug vor und kippt dadurch nach hinten; Köperwelle ist zu langsam; er drückt zu spät aus den Armen
hinterher und / oder nicht nach oben; H zieht die Füße der D nicht genug an den körper; H geht nicht genug ins Knie; H sollte
beim Anheben der D auf den Punkt zwischen seinen Beinen kucken.